DFG-Projekte: FOR "Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierungen"

 

Ein stetig aktualisiertes Verzeichnis der im Rahmen der drei eng miteinander verknüpften Projekte entstandenen Publikationen finden Sie hier

 

DFG-Projekt: "Theater zwischen Reproduktion und Transgression körperbasierter Humandifferenzierungen" (Folgeprojekt, 2016-2021)

Leitung: Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Mitarbeiterin: Hanna Voss M.A.
Teilprojekt der DFG-Forschungsgruppe 1939 "Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung"

Das Projekt untersucht das paradoxe Spannungsverhältnis von Theater zwischen Reproduktion und Transgression körperbasierter Humandifferenzierungen im Gegenstandsbereich des gesamten, die Institution des deutschen Sprechtheaters alltäglich re/produzierenden Praxiskomplexes – bestehend aus Schauspielschulen, Künstlervermittlungen, Theaterhäusern und Zuschauer/innen. Hinsichtlich des Phänomenbereichs interessieren dabei weiterhin Humandifferenzierungen nach Geschlecht und Ethnizität, jedoch in ihrem Zusammenspiel mit anderen körperbasierten Humandifferenzierungen wie (Spiel-)Alter, Behinderung und Attraktivität. Auf der Bühne sollen diese körperlichen Differenzmarkierungen schauspielerisch überwindbar werden. Jenseits dieses Transgressionsversprechens der schauspielerischen Praxis werden individuelle körperliche Merkmale im Theater jedoch nicht professionell übersehen, sondern stellen vielmehr zentrale Merkmale der funktionalen Anforderung im Rahmen von habitualisierten Praktiken der Einstellung, Besetzung und Darstellung auf Seiten der produzierenden Akteure im Theater dar. Über die kontextuelle Kontingenz von Geschlecht und Ethnizität in der Situation der Aufführung hinaus, untersucht das Projekt daher die Institution des deutschen Sprechtheaters in vergleichender Perspektive auf solche Bedingungskonstellationen hin, unter denen Differenzen bei der Produktion von Kunst und Künstlern überwunden und hervorgebracht werden.

 

DFG-Projekt: "Praktiken der ethnischen Ent/Differenzierung im zeitgenössischen deutschen Sprechtheater" (2014-2017)

Leitung: Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Mitarbeiterin: Hanna Voss M.A.
assoziiert an die DFG-Forschungsgruppe 1939 "Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung"

 

DFG-Projekt: "Performative Reflexion von Humandifferenzierung im Theater: Gender und Ethnizität" (2013-2016)

Leitung: Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Mitarbeiterin: Ellen Koban M.A.
Teilprojekt der DFG-Forschungsgruppe 1939 "Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung"

Das theaterwissenschaftliche Projekt stellt eine Institution ins Zentrum, die auf spielerische Weise mit Humandifferenzierungen umgeht und die Produziertheit und Kontingenz sozialer Kategorien performativ zu reflektieren vermag. Durch die professionelle Verkörperung eines Anderen überschreiten und ent/differenzieren Theaterschauspieler allabendlich selbst als biologisch gerahmte Kategorisierungen.
Mit dem Fokus auf Un/doing Gender und Un/doing Ethnicity untersucht das Projekt vergleichend zwei spezifische Fälle eines solchen transgressiven Castings. Dabei werden institutionelle Praktiken in Bezug auf Besetzungsentscheidungen ebenso in den Blick genommen wie die theatral gerahmten Praktiken der Darstellung und Wahrnehmung während des Probenprozesses und Theaterereignisses.