Yana Prinsloo M.A.

S. Theatralität, Performativität und Alltagskultur: Theaterarbeit als Koproduktion

Dozent:innen: Yana Prinsloo M.A.
Kurzname: S Theatralität
Kurs-Nr.: 05.155.16_820
Kurstyp: Seminar

Inhalt

Begriffe wie Arbeitskraft, Dienstschluss, Leistung und Arbeitsmarkt werden im Zusammenhang mit künstlerischen Tätigkeiten aufgrund der unterstellten ‚Leidenschaft im Beruf‘ vermieden, obwohl die engmaschige Taktung der Probenprozesse, der Aufführungensowie der enorme Konkurrenzdruck einen eng getakteten Arbeitsalltag und eine ökonomisierte Arbeitsrealität kennzeichnen. Was definieren Theaterpraktiker*innen des Gegenwartstheaters der Freien Szene als ihre Arbeit?

Die gegenwärtige, weitreichende Ausdehnung des Arbeitsbegriffs bringt Herausforderungen (z.B. die Hierarchisierung von Arbeit) und Chancen mit sich. Sie lenkt den Begriff auch auf diejenigen Lebens- und Arbeitsbereiche, die nicht vom Konzept der Lohnarbeit erfasst werden. Die bestimmende Arbeitspraxis der Freien Szene ist es, Strategien der Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Grenzen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit sind dabei fließend. Oft wird der Freien Szene vorgeworfen, neoliberale Arbeitsweisen zu fördern. Es stellt sich die Frage, inwieweit Theaterpraktiker*innen als kritische Subjekte agieren können und gleichzeitig neoliberale Arbeits- und Leistungsprinzipien verinnerlichen, sprich sowohl Kritiker*innen als auch Befürworter*innen von Leistung sein können.

Das Seminar zielt darauf ab, das Arbeiten von Theaterpraktiker*innen methodisch zu analysieren und als gemeinsame Koproduktion zwischen Theaterwissenschaft, Theaterpraxis und Kulturpolitik zu verstehen. Denn ihre Arbeit, so die These des Seminars, ist von Arbeits- und Leistungsbegriffen der Theaterwissenschaft sowie von einem imaginären Arbeitssubjekt der Kulturpolitik, das durch Subventionen, Stipendien usw. geschaffen wird, geprägt. Vier zentrale Themenbereiche stehen daher im Fokus: Arbeitstheorien in Philosophie und Soziologie (1.); Arbeits- und Leistungskonzepte der Theaterwissenschaft (2.); Arbeitsstrukturen der Freien Szene in Deutschland (3.) sowie die Rolle der deutschen Kulturpolitik (4.).

Durch die Auseinandersetzung mit einem breit gefächerten Lektürespektrum (Gesetzestexte, wissenschaftliche Texte, Ausschreibungen) soll gemeinsam über Theaterpraktiker*innen als Arbeitssubjekte diskutiert werden. Zudem ist die gemeinsame Erkundung des Rhein-Main-Gebiets als „künstlerisches Feld“ der Freien Szene vorgesehen, wobei eigenständige Interviews durchgeführt werden sollen.
 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
15.04.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.04.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.04.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.05.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.05.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.05.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.06.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.06.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.06.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.06.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
01.07.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.07.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.07.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 441 P10
1141 - Philosophisches Seminargebäude