Dr. Julia Lind

S. Fokus Geschichte: Theater des Absurden in Ost und West

Dozent:innen: Dr. Julia Rabea Lind
Kurzname: 05.155.24_140
Kurs-Nr.: 05.155.24_140
Kurstyp: Seminar

Inhalt

Theater des Absurden in Ost und West

Das Theater der 1950er Jahre ist geprägt von der Philosophie des Existentialismus und Krisensituationen nach dem Zweiten Weltkrieg. Großen Einfluss auf das Lebensgefühl gewann die französische Philosophie von Albert Camus und Jean Paul Satre, in der die Freiheit des Einzelnen betont und universelle Narrative dekonstruiert werden. Im Theater des Absurden wird eine befremdliche, sinnentleerte Welt gezeigt: Auf die Spitze getrieben von Becketts „Endspiel“ (1957) oder „Warten auf Godot“ (1952). Im sozialistischen Osten, z.B.in der DDR, wurde diese Theaterästhetik vor allem aufgrund der Zerstörung von Sinn kritisiert und als Zeichen bürgerlicher Dekadenz verstanden. Absurde Weltsicht schien mit der sozialistischen nicht vereinbar. Trotzdem gab es im Osten unterschiedliche Formen absurden Theaters – man denke an die Dramatik von Slawomir Mrozeks, Václav Havel oder an das „Theater des Todes“ von Tadeusz Kantor – die im Westen sehr erfolgreich waren. Oftmals zeugt das Absurde im Theater des Ostens von der Grunderfahrung im totalitären Regime und spiegelt die Situation des Menschen in den Strukturen eines Überwachungsstaates.
Ausgehend von diesen Beobachtungen soll in dem Forschungsseminar die Bedeutung des Theaters des Absurden behandelt werden. Dabei soll das Absurde weniger als ein zeitgeschichtliches Phänomen der 1950er Jahre gelesen werden, sondern als eine Strategie, mit existentiellen Situationen und Sinnverlust umzugehen. Anhand ausgewählter Texte und Inszenierungen aus Ost und West sollen Strategien des Absurden miteinander verglichen und diskutiert werden. Dabei soll auch den Fragen nachgegangen werden, inwiefern sich im Theater des Absurden ein politischer Anspruch behauptet, welche Bedeutungshorizonte das Absurde je nach gesellschaftlicher Situation eröffnet und welche zeitgenössischen Formen des Absurden es gibt.
Empfohlene Literatur:
Esslin, Martin (1985): Das Theater des Absurden. Von Beckett bis Pinter. Reinbek bei Hamburg.
 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
24.10.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
9125 - Bausparkasse Mainz
31.10.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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07.11.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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14.11.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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21.11.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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28.11.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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05.12.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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12.12.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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19.12.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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09.01.2025 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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16.01.2025 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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23.01.2025 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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30.01.2025 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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06.02.2025 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 030 SR 04
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