PrS. Szenisches Projekt: Performance-Walk „Waldklang”
Dozent:innen: Sarah WendelKurzname: PrS Szen Projekt
Kurs-Nr.: 05.155.16_710
Kurstyp: Projektseminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Das Wahlpflichtmodul „Szenisches Projekt“ ermöglicht Ihnen, den Gegenstandsbereich, den sie sonst primär wissenschaftlich-theoretisch reflektieren, von seiner praktischen Seite her kennenzulernen. In diesem Jahr soll ein Konzert-Performance-Walk mit dem Arbeitstitel „Waldklang“ erarbeitet und durchgeführt werden. Dabei haben Sie die Möglichkeit, sich mit Ihren Ideen und Talenten proaktiv in die Konzeption und Umsetzung einzubringen – je nach Talent und persönlicher Neigung im Regieteam, in der Dramaturgie, im Darstellenden Spiel, im Design, in der Werbeabteilung oder im Pressereferat. Dabei steht nicht die Leistung Einzelner im Vordergrund, sondern die Teamleistung unseres künstlerischen Kollektivs als Ergebnis eines kreativen Aushandlungsprozesses.Der Aufführungsort liegt in der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe (Anreise im Semesterticket enthalten) – auch wenn ein Großteil der Konzeption und Proben auf dem Campus stattfinden, werden wir öfters auch „vor Ort“ sein müssen. Kooperationspartner des Szenisches Projekts ist der Landkreis Mainz-Bingen im Rahmen der BNE-Projektreihe der Klima- und Umweltschutzbeauftragten Renate Wiedenhöft.
Inhalt
Der spartenübergreifende Konzert-Performance-Walk „Waldklang“ (Arbeitstitel) basiert auf der Idee, Kunst und Kultur mit den Fragen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu verbinden. Eine ca. 3 km lange Wanderstrecke durch den Binger Wald ist mit verschiedenen künstlerischen Stationen im dramaturgischen Aufbau eines „rite de passage“ bestückt. Es handelt sich hierbei um eine Kombination von digital per QR-Code abrufbaren Inhalten, musikalischen und theatralen Live-Events sowie der Installation realer Kunstobjekte.Hintergrund:
Der Blick auf die nüchternen Fakten belegt, dass der menschengemachte Klimawandel unaufhaltsam fortschreitet und die Lebensbedingungen für viele Menschen massiv verschlechtern wird. Dennoch verhallen die Warnrufe der Klimawissenschaft seit Jahrzehnten ungehört, auch die mediale Präsenz der Fridays for Future-Bewegung erreicht die Gesellschaft nicht in ihrer Breite, sondern führt im Gegenteil zu massiven Abwehrreaktionen – mitunter wird die Existenz des menschengemachten Klimawandels geleugnet oder verharmlost, Diskussionen werden auf Nebenschauplätze (Generationenkonflikt, Schulschwänzen) verlagert. Warum ist es leichter, Fakten zu leugnen als angsteinflößende Tatsachen zu akzeptieren? Doch selbst wenn das Wissen um die Klimakrise und ihre irreversiblen Auswirkungen auf unser künftiges Leben und das unser Nachkommen akzeptiert wurde, so lauert dahinter die zweite Schwierigkeit: Vom passiven Wissen ins aktive Handeln zu kommen. Alltägliche Gewohnheiten und Handlungsmuster wirken als starke Dispositive, die sich jeder Änderung von Routinen entgegenstellen. Es gibt unterschiedliche Ansatzpunkte, den für aktiven Klimaschutz notwendigen Transformationsprozess zu initiieren. Einer davon soll mit dem Projekt „Waldklang“ zur Anwendung kommen, indem versucht wird, nicht nur einen kognitiven, sondern vorrangig emotionalen Zugang zu der Problematik des Klimawandels zu schaffen.
Projektidee:
Der Wald – gleichzeitig Leidtragender und Hoffnungsträger im Klimawandel – war über Jahrhunderte hinweg eine Inspirations- und Kraftquelle für alle Künste. Der Wald ist ein idealer Ort, um zur Ruhe zu kommen, sich als Teil der Natur zu fühlen und in entspannter Atmosphäre Musik, Kunst und Literatur zu genießen und dabei zum Nachdenken angeregt zu werden. Der Wald besitzt eine enorme kulturelle Symbolkraft als Echoraum vielfältiger Sehnsüchte und Ängste. Zu Zeiten der Rheinromantik versuchten Bildende Kunst, Literatur und Musik, den „Wald“ in die Konzertsäle und bürgerlichen Wohnzimmer zu bringen. Das Projekt „Waldklang“ beschreitet nun den umgekehrten Weg und möchte die Kunst an den Ort ihrer Inspiration rückführen. Bei dieser vermeintlichen Restitution handelt es sich jedoch um eine erneute Überfremdung des Waldes – der Naturraum wird gleichzeitig Konzertsaal und Kunstgalerie –, die deutlich macht, dass Mensch/Kultur und Natur nicht als bipolares Spannungsfeld verstanden werden, sondern in unauflösbarer Asymmetrie miteinander verknüpft sind. Die Idee, den Menschen künstlerische Erlebnisse außerhalb traditioneller Kulturstätten anzubieten, soll zwei Ziele verfolgen: zum einen, eine breitere und vielleicht auch neue Zielgruppe anzusprechen, zum anderen das Kunsterlebnis als außeralltägliche Sinnenerfahrung emotional zu intensivieren. Die künstlerische und philosophische Auseinandersetzung mit Fragen der Suffizienz und Nachhaltigkeit ist insofern an den Wald als Ort gekoppelt, als das Postulat der Nachhaltigkeit ursprünglich der Forstwirtschaft durch Carl von Carlowitz (1713) entstammt. Auch hier wird der mittlerweile werbewirksam ausgeschlachtete und kommerzialisierte Begriff seiner ursprünglichen Bedeutung zugeführt. Der Konzert-Performance-Walk „Waldklang“ möchte den Wald gleichermaßen als Natur- und Kunstraum sinnlich erfahrbar machen und in der Behauptung seines transformativen Potentials zur Natur- und Selbstbegegnung einladen. Über die persönliche Ansprache und das Wecken von Emotionen kann ein Zugang für die Beschäftigung mit den vielfältigen Problemen der Menschheit initiiert werden, wie z.B. die Betrachtung von Aspekten der Klimagerechtigkeit und der globalen Situation unseres Planeten in seinen natürlichen Grenzen.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
---|---|---|
22.04.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
22.04.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
29.04.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
29.04.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
06.05.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
06.05.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.05.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.05.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
20.05.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
20.05.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.05.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.05.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
03.06.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
03.06.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
10.06.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
10.06.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
17.06.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
17.06.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
24.06.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
24.06.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
01.07.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
08.07.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
08.07.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
15.07.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
15.07.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
22.07.2022 (Freitag) | 12:15 - 17:45 | 00 312 P1 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
22.07.2022 (Freitag) | 08:15 - 13:45 | 01 423 P103 1141 - Philosophisches Seminargebäude |