Lehrveranstaltungsarchiv Prof. Dr. Friedemann Kreuder

MA VL. Dramaturgien im Gegenwartstheater: Theatergeschichte der Gegenwart: Renaissance und Barock

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Kurzname: Dramatugien Gegenw
Kurs-Nr.: 05.155.640
Kurstyp: Vorlesung

Inhalt

Die Vorlesung entfaltet zum einen die historische Herausbildung berufsmäßiger Schauspielkunst als Produkt und Faktor in der Ausformung frühkapitalistischer Verhältnisse, ausgehend von den spätmittelalterlichen/Renaissance-Traditionen des Aldilà teatrale, der Commedia Italiana, des Shakespeare-Theaters sowie der Verkehrungstheatralität im Theater der Kleriker und im Fastnachtsspiel. Der theaterhistorischen „Linie“ des neu ausdifferenzierten, nicht disziplinierten, nicht normierten Theaters im Paradigma der Commedia dell’Arte - von der Comédie Italienne bis hin zum Théâtre de la Foire und von den Englischen Komödianten bis hin zu den deutschen Wandertruppen – wird die Theatertradition der Privilegierung des Literarischen und der Ausbildung und Durchsetzung einer „regelmäßigen Dramaturgie“ und des „klassischen Dramas“ sowie der Entfaltung „illusionistischer“ Darstellungs- und Kommunikationsweisen im 16. und 17. Jahrhundert gegenüber gestellt. Sie umfasst zum einen die Wiederentdeckung des antiken Theaterwesens seit Ende des 15. Jahrhunderts und die Entwicklung der Perspektivbühne sowie der tendenziell illusionistischen Gestaltung des Bühnenraums, zum anderen die literaturdominierte dramaturgisch-inszenatorische Praxis des neuen disziplinierten/normierten Theaters im 17. Jahrhundert (Ben Johnson, Corneille, Molière). Die in der Vorlesung behandelten Theaterformen werden betrachtet aus der heuristischen Optik ihrer Interdependenz mit ihrer adligen Patronage und der historischen Prozessualität der tendenziellen Aufspaltung ganzheitlicher theatraler Darstellungsweisen in Sprechtheater, Oper und Ballett als „repräsentative Kunst“ der Höfe. Ziele sind die historiographische Re-Lektüre der pauschalen Chakterisierung der Barock-Kultur als „theatralisches“ Zeitalter, gefasst in der Metapher vom „Theatrum Mundi“, wie auch die Reflexion über die spezifischen Charakteristika gedruckter schriftlicher Kommunikation und die Auswirkungen der Kommunikationsrevolution durch Bruchdruck und geschichtlich wachsende Alphabetisierung auf Theaterkunst.
Die Herausarbeitung aussagekräftiger Theatralitätsgefüge des Untersuchungszeitraums schließt zum anderen in methodischer Verschränkung von Historiographie und Aufführungsanalyse die historisch-kritische Diskussion zeitgenössischer Inszenierungen ein.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.10.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.10.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.10.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.11.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.11.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.11.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.11.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.12.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.12.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.12.2019 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.01.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.01.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.01.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.01.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.02.2020 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude