Lehrveranstaltungsarchiv Prof. Dr. Friedemann Kreuder

MA S. Theater und Dramengeschichte - "Cross-gender und Cross-ethnic-acting im Theater der Frühen Neuzeit"

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Kurzname: S:Th u Dramengesch
Kurs-Nr.: 05.155.605
Kurstyp: Seminar

Inhalt

Schauspielende Akteure sind Spezialisten einer Form von kultureller Kommunikation, die auf der Basis ihrer Körperlichkeit Praktiken der sinnhaften Unterscheidung zwischen Menschen grundsätzlich als solche ausstellen. Dem Zuschauer wird dadurch die Steigerung der eigenen Reflexion auf die Rahmen von Alltagswelt und Fiktionalität ermöglicht. Hierbei wird der Grad der Exponiertheit und Transparenz der Differenzierungspraktiken von ihrer Abständigkeit von der Korporalität des darstellenden Akteurs bestimmt. Das Seminar zielt auf diese intellektuelle Leistung körperlichen Tuns, wenn es insbesondere solche schauspielerischen Praktiken in den Blick nimmt, bei denen selbst als biologisch gerahmte Kategorisierungen im kulturhistorischen Prozess ausgehandelt werden: in Formen des cross-gender- und des cross-ethnic-actings im Europa der frühen Neuzeit. Zu diesem Zweck arbeitet das Seminar zum einen unterschiedliche Positionen der breiten theaterhistoriographischen Forschung zur performativen Praxis des cross-gender-actings im Theater der Renaissance auf. Unter anderem ausgehend von Stephen Greenblatts Studie Shakespearean Negotiations, in welcher er im Sinne des New Historicism die transvestiti¬sche Bühnenpraxis im Rahmen des zeitgenössischen medizinischen Diskurses über Geschlecht und Sexualität kontextualisiert und historisiert, wird vor allem die interdisziplinär geführte Debatte um die Funktion der boy-actors im elisabethanischen Theater Gegenstand sein. Von der weit weniger umfangreichen Forschung zum cross-ethnic-acting werden, beispielsweise ausgehend von George F. Rehin, frühe Blackface-Figuren thematisch, die es vom 14. Jahrhundert an auf den höfischen Bühnen und zum anderen in der Volksfesttradition im England der frühen Neuzeit gegeben hat; ferner wird die Darstellung von Stereotypen des „Deutschen“, „Holländers“ etc. in der Commedia dell’Arte diskutiert.

Zusätzliche Informationen

Für weitere Informationen beachten Sie bitte auch das Kommentierte
Vorlesungsverzeichnis der Theaterwissenschaft unter
www.theaterwissenschaft.uni-mainz.de

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
23.04.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
30.04.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
07.05.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
14.05.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
21.05.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
28.05.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
04.06.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
11.06.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
18.06.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
25.06.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
02.07.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
09.07.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude
16.07.2013 (Dienstag) 12:15 - 13:45 01 705 HS 15
1111 - Hauptgebäude