Lehrveranstaltungen

Ü. Aspekte des Performativen//MA Ü. Theater- und Medienpraxis: Wettbewerbstheater

Dozent:innen: Clemens Brill
Kurzname: Ü Aspekte Performat
Kurs-Nr.: 05.155.16_830
Kurstyp: Übung

Empfohlene Literatur

Caillois, Roger (1982): Die Spiele und die Menschen. Maske und Rausch. Frankfurt am Main/Berlin/Wien: Ullstein.

Neckel, Sighard (2014): „Die Pflicht zum Erfolg. Genealogie einer Handlungsorientierung.“ In: Denis Hänzi/Hildegard Matthies/Dagmar Simon (Hg.): Erfolg: Konstellationen und Paradoxien einer gesellschaftlichen Leitorientierung. Baden-Baden: Nomos (Leviathan Sonderband 29), 29–44.

Rosa, Hartmut (2006): „Wettbewerb als Interaktionsmodus. Kulturelle und sozialstrukturelle Konsequenzen der Konkurrenzgesellschaft.“ In: Leviathan 34:1, 82–104.

Inhalt

Nicht nur aufgrund der Feststellung des einschlägigen Soziologen Hartmut Rosa, der von „allen zentralen Sozialsphären [als] wettbewerbsförmig organisiert“ spricht, sondern auch anhand zahlreicher Inszenierungsbeispiele und Beobachtungen auf institutioneller Ebene lässt sich eine hohe Relevanz des Organisationsprinzips des Wettbewerbs für das Gegenwartstheater identifizieren. Demnach zeichnen sich menschliche Interaktionen des Spielens innerhalb und außerhalb künstlerisch gerahmter Aufführungen häufig durch kompetitives Handeln aus. Von privaten Brettspielpraktiken („Mensch ärgere Dich nicht“) über populäre Fernsehshowformate („Let’s Dance“) bis hin zu geläufigen Schulveranstaltungen („Jugend debattiert“) ist Wettbewerb ein allgegenwärtiges Gesellschaftsereignis, welches im Bereich der performativen Künste in Arbeiten diverser Sparten der letzten Jahre konjunkturell reflektiert wird („Dance Me!“ von She She Pop, „Hexenjagd“ am Saarländischen Staatstheater, „Força“ von tanzmainz).
Im Rahmen der Übung werden unterschiedliche zeitgenössische Wettbewerbsereignisse einerseits aus einer theoretischen Perspektive heraus befragt, andererseits werden diese stets gegenstandsnah praktisch erprobt, gespielt und als Wettbewerbstheater gemeinsam untersucht. Im Zentrum steht dabei die Frage, inwiefern sich Dramaturgien des Gegenwartstheaters Wettbewerbsmechanismen als Strukturierungswerkzeug zunutze machen und wie sich umgekehrt Wettbewerbe als Spielpraktiken durch theaterwissenschaftliche Beschreibungsansätze erfassen lassen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
17.05.2025 (Samstag) 10:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.05.2025 (Sonntag) 10:15 - 15:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude