Lehrveranstaltungen

S. Theatralität, Performativität und Alltagskultur: Macht- und diskriminierungskritische Perspektiven in der Theaterpädagogik und Kulturellen Bildung

Dozent:innen: Isabelle Zinsmaier
Kurzname: S Theatralität
Kurs-Nr.: 05.155.16_820
Kurstyp: Seminar

Inhalt

In den letzten Jahren wurden im Feld der Theaterpädagogik Fragen nach den Bedingungen und Setzungen des eigenen Schaffens laut. Diese vermehrte kritische (Selbst-)Befragung wurde von verschiedenen Bewegungen angestossen: Wesentliche Impulse kommen einerseits aus der Praxis, in der insbesondere Debatten um die Reproduktion von Rassismus auf der Bühne sowie Kritik an rassistischen und sexistischen Strukturen von Theaterinstitutionen seit einigen Jahren öffentlich geführt werden. Zugleich analysieren verschiedene Theoretiker*innen Machtstrukturen und Diskriminierung in der Theaterpädagogik und Kulturellen Bildung (vgl. u.a. Meyer 2016; Mörsch 2019; Sternfeld et al. 2017; Landkammer 2017) und diskutieren mögliche macht- und diskriminierungskritische Ansätze aus intersektionaler Perspektive. So untersucht Carmen Mörsch in ihrer Studie „Die Bildung der A_N_D_E_R_E_N" (2019) in etwa, inwiefern Kunstvermittlung und Kulturelle Bildung seit ihrer Entstehung in der frühen Aufklärung als Instrumente der Disziplinarisierung und Hegemonisierung fungierten. Zugleich zeichnet sie aus feministischer Perspektive nach wie das Feld der kulturellen Bildung genutzt wurde und wird um Räume für Selbstartikulation und die Umverteilung von symbolischem Kapital zu erkämpfen (vgl. Mörsch 2019).

Von diesen Grundthesen ausgehend führt das Seminar Stimmen und Ansätze aus Theorie und Praxis der Theaterpädagogik und Kulturellen Bildung zusammen. In den verschiedenen Sitzungen beleuchten wir einerseits wo und wie Machtstrukturen, Diskriminierungen und Ausschlüsse innerhalb theaterpädagogischer Praxis wirken. Dabei sind Fragen nach Ressourcen, nach Barrieren und der (Un-)Zugänglichkeit von Räumen sowie nach sichtbaren und unsichtbaren Dominanzen und den Problematiken von Repräsentationspraktiken und Othering zentral. Andererseits nehmen wir kulturpolitische und künstlerische Strategien in den Blick, die versuchen Barrieren abzubauen, Repräsentationspraktiken zu irritieren und aufzubrechen und alternative Ansätze zu gegenwärtigen Praktiken entwerfen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.12.2022 (Freitag) 11:00 - 18:00 Digital
13.01.2023 (Freitag) 11:00 - 18:00 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
14.01.2023 (Samstag) 11:00 - 18:00 01 701 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
15.01.2023 (Sonntag) 11:00 - 18:00 01 701 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)