Lehrveranstaltungen

HS. Theatralität und Medialität: findet nicht statt

Dozent:innen: N.N.
Kurzname: HS Theatralität
Kurs-Nr.: 05.155.16_1020
Kurstyp: Hauptseminar

Empfohlene Literatur

Alewyn, Richard/Sätzle, Karl (1959): Das große Welttheater. Die Epoche der höfischen Feste in Dokument und Deutung. Hamburg: Rowohlt.
Haekel, Ralf (2010): „Theatertechnik im 17. Jahrhundert und ihr Verhältnis zum Großen Welttheater.“ In: Engel, Gisela/Karafyllis, Nicole C. (Hg.): Technik in der frühen Neuzeit. Schrittmacher der europäischen Moderne. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann. S. 277–293.
Küster, Ulf (Hg.) (2003): Theatrum mundi. Die Welt als Bühne. Wolfratshausen & München: Edition Minverva & Haus der Kunst München.
Nelle, Florian (2005): Künstliche Paradiese. Vom Barocktheater zum Filmpalast. Würzburg: Königshausen & Neumann.
Roßbach, Nikola (2013): Poiesis der Maschine. Barocke Konfigurationen von Technik, Literatur und Theater. Berlin and Boston: De Gruyter.

Inhalt

Die Metapher des Theatrum Mundi, des Welttheaters, welche die Welt als großes Schauspiel beschreibt, ist eine der pointiertesten Beschreibungen barocker Theaterkunst wie Lebenswirklichkeit. Sie sagt nicht nur etwas über das Weltbild des Barocks aus, sondern auch über sein Theaterverständnis: Das Theater wird zum Abbild der Welt und bringt als solches eine Fülle von Theaterverständnissen und -begriffen hervor.

Dieses komplexe Weltbild und Lebensverständnis auf die Bühne zu bringen, bedurfte eines enormen technischen Aufwandes: Technische Erfindungen und naturwissenschaftliche Entdeckungen ermöglichten Theaterformen, die stärker als je zuvor auf dem Einsatz von Maschinen und Technologien beruhten. Im Maschinentheater des Barock stand nicht mehr (nur) der Mensch im Mittelpunkt, sondern die Maschinen wurden zu zentralen Akteurinnen. Ihre Effekte und illusionistischen Wirkungen traten auf den Theaterbühnen, den Opern zu Hofe und den Festen spektakulär in Erscheinung. Zugleich verbargen sie aber auch vieles: Zahnräder und Seilzüge, Gewichte, Kräne und die unzähligen Arbeiter sollten vor den Blicken der Zuschauer verborgen bleiben.

Diese Technisierung des Theaters in seiner barocken Vielfalt wollen wir uns im Seminar anschauen, um zu verstehen, wie Technik, Maschinen und Automaten eingesetzt wurden. Dazu wollen wir untersuchen, in welche Diskurse Technik und Theater eingebettet waren, um am Beispiel des Barocks zu verstehen, wie technische Erfindungen, philosophische Erkenntnisse und politische wie gesellschaftliche Entwicklungen miteinander verbunden sein können.

Ausgehend von der historiografischen Beschäftigung mit barocker Theatertechnik werden wir im Seminar danach fragen, wie die Geschichte der Bühnentechnik mit gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden ist und was sich an ihr beispielhaft illustrieren oder paradigmatisch untersuchen lässt. Dazu werden neben theaterhistoriografischer Literatur auch Quellenmaterial behandelt und philosophische sowie techniktheoretische Texte gelesen.

Beachten Sie bitte, dass das Seminar, mit Ausnahme der ersten Sitzung, zweiwöchentlich in Doppelstunden stattfindet.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
25.04.2022 (Montag) 16:15 - 19:45 02 445 P205
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.05.2022 (Montag) 16:15 - 19:45 02 445 P205
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.05.2022 (Montag) 16:15 - 19:45 02 445 P205
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.05.2022 (Montag) 16:15 - 19:45 02 445 P205
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.06.2022 (Montag) 16:15 - 19:45 02 445 P205
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.06.2022 (Montag) 16:15 - 19:45 02 445 P205
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.07.2022 (Montag) 16:15 - 19:45 02 445 P205
1141 - Philosophisches Seminargebäude