Lehrveranstaltungen

S. Theorie und Ästhetik: Die Bretter, die die Welt bedeuten. Szenografie in Theorie und Praxis.

Dozent:innen: Dominic Zerhoch M.A.
Kurzname: S Theorie & Ästhetik
Kurs-Nr.: 05.155.16_530
Kurstyp: Seminar

Inhalt

In seinem etymologischen Ursprung bezeichnet der Begriff der Szenographie das Bemalen der Skene im griechisch-antiken Theater und hat sich bis heute in der Theaterpraxis als „Kunst des Bühnenbildes“ gehalten, wobei ihr Arbeitsbereich bis in die räumliche Installationskunst ausgeweitet wurde. In ihrem wissenschaftlichen Gegenstandsbereich erfuhr die Szenographie hingegen eine terminologische Erweiterung. Im zeitgenössischen wissenschaftlichen Diskurs werden unter "Szenographie" alle (temporären) raumbildenden Arbeiten gefasst, welche nicht mehr exklusiv einem engeren Theaterverständnis vorbehalten sind, sondern im Sinne eines erweiterten Szenografiebegriffes auch Architekturen des städtischen Raumes miteinschließen.

Neben einem erweiterten Szenographie- und Theaterbegriff soll auch ein engeres Verständnis von Theater und damit künstlich produzierte Räume im Schauspiel, Tanz und der Oper im Vordergrund des Seminars stehen. Dabei stellt Theaterszenographie weit mehr her als eine reine Übersetzung des Theatertextes in seine räumliche Dimension. Sie visualisieren, kommentieren und erweitern das szenische Spiel, indem sie Nicht-Orte, Dystopien oder Fantasiewelten kreieren. Namhafte Szenographen wie Caspar Neher, Bernd Neumann oder auch Anna Viebrock prägen im 20. und 21. Jahrhundert die Theaterbühnen Deutschlands. Ihre „Bühnenbilder“ werden zu konstitutiven Bestandteilen der Inszenierung und stehen gleichwertig neben den Regiearbeiten Brechts, Castorfs und Marthalers. Außerhalb eines standardisierten Theaterdispositivs schaffen Installation-Künstler wie Thomas Bo Nilsson (u.a. SIGNA) Räume, welche an Narrative gebunden sind und den Teilnehmer eine interaktive Aktionsfläche bieten.

Im Seminar sollen neben einem historischen Überblick zur Szenographie, allgemeine theoretische Ansätze zur Diskussion gestellt werden, die Szenographie als Dispositiv perspektivieren, Architektur als Massenmedium begreifen (de Fusco) oder auf Formen der Intermedialität verweisen (Wiens), sowie eine künstlerisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema stattfinden. 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
19.10.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.10.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.11.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.11.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.11.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.11.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.11.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.12.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.12.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.12.2018 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.01.2019 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.01.2019 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.01.2019 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
01.02.2019 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.02.2019 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.02.2019 (Freitag) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude