Elena Backhausen M.A.

S. Theorie und Ästhetik: Performative oder essentialistische Körper? Theorien zur Differenz- und Identitätskonstruktion

Dozent:innen: Elena Backhausen M.A.
Kurzname: S Theorie & Ästhetik
Kurs-Nr.: 05.155.16_530
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Das Seminar findet als Blockseminar an den drei folgenden Wochenenden (freitags, samstags) statt:

27./28.10. 2023
03./04.11. 2023
10./11.11. 2023 mit abendlicher Theateraufführung im Mousonturm Fr.



 

Inhalt

Das Blockseminar "Performative oder essentialistische Körper? Theorien zur Differenz- und Identitätskonstruktion" betrachtet diverse identitätspolitische Debatten im deutschen Gegenwartstheater und blickt dabei auf das Theater als Austragungs- und Verhandlungsort zeitgenössischer Diskurse, auf und hinter der Bühne.
Der Begriff Identität erfuhr spätestens im letzten Jahrzehnt eine Konjunktur und läuft nun zunehmend Gefahr, als Plastikwort einen theoretischen Definitionsversuch durch inflationäre Verwendung innerhalb politisch teils aufgeladener Diskurse zu vernachlässigen.
Denn was überhaupt verstehen unterschiedliche Ansätze unter dem Begriff Identität und woran knüpft sie sich? Welche (Körper-)Praktiken konstruieren Identitäten? Ist Identität unmittelbar an den Körper gebunden? Ist sie prozessual, fluide und somit veränderbar? Oder stellt sie gerade in Abgrenzung zu der Vorstellung permanenter Veränderungspotenziale eine Konstante dar?
 
Dieser Leerstelle einer Auseinandersetzung versucht das Seminar durch eine theoretische Aufarbeitung von Identitäts- und Differenzkonzepten beizukommen, bevor diese in einem zweiten Schritt mit praktischen Beispielen in Bezug gesetzt und diskutiert werden können.
Nicht nur die Inhalte der Performances und Theaterinszenierungen, eng verbunden mit der Frage nach Repräsentation, sondern auch die machtpolitischen Dynamiken hinter der Bühne werden in die Diskussionen einbezogen (rassistische, sexistische, diskriminierende Vorfälle), die in einer weißen Dominanzkultur (Brigit Rommelspacher) thematisiert werden müssen. Mithilfe von unterschiedlichen Positionen untersucht das Seminar, inwiefern marginalisierte Gruppen Identitätspolitiken in Reaktion auf konkrete Machtverhältnisse führen, die sich auf den Ebenen von Race, Gender, Class und Ableismus verorten lassen. Doch wie wird Differenz eigentlich hergestellt? Welche Rolle spielt hierbei der Körper? Und welche Konsequenzen birgt die Annahme eines anti-essentialistischen Körpers und einer damit verbunden konstituierten Zugehörigkeit (bspw. Geschlecht), die performativ hervorgebracht werden kann, für das Aufzeigen und Hinweisen auf strukturelle Diskriminierung?
Es werden Pro- und Kontrapositionen reflektiert, kritische Blicke auf die Konsequenzen performativer oder essentialistischer Körperverständnisse geworfen und die Praktiken der Differenzierung und Identitätsstiftung dahingehend befragt, welche Folgen die Vorstellung eines nicht-essentialistischen Körperverständnisses für Machtdynamiken haben könnte.
 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
27.10.2023 (Freitag) 12:15 - 15:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.10.2023 (Samstag) 10:00 - 14:00 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.11.2023 (Freitag) 12:15 - 15:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.11.2023 (Samstag) 10:00 - 14:00 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.11.2023 (Freitag) 12:15 - 15:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.11.2023 (Freitag) 19:00 - 22:00 Mousonturm Theateraufführung
11.11.2023 (Samstag) 12:15 - 15:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude