HS. Ästhetik des Gegenwartstheaters - Theater des Absurden in Ost und West

Dozent:innen: Dr. Julia Rabea Lind
Kurzname: HSÄsthetik Gegenwart
Kurs-Nr.: 05.155.235
Kurstyp: Hauptseminar

Empfohlene Literatur

Esslin, Martin (1985): Das Theater des Absurden. Von Beckett bis Pinter. Reinbek bei Hamburg.
Scholze, Dietrich (1989): Zwischen Vergnügen und Schock. Polnische Dramatik im 20. Jahrhundert. Berlin.

Inhalt

Das Theater der 1950er Jahre ist geprägt von der Philosophie des Existentialismus und der Ästhetik des Absurden. Großen Einfluss auf das Lebensgefühl gewann die französische Philosophie von Albert Camus und Jean Paul Satre, in der die Freiheit des Einzelnen betont und Gott aus der Welt verschwindet. Auch im Theater wird eine gottlose, sinnentleerte Welt gezeigt: Auf die Spitze getrieben von Becketts Endspiel oder Warten auf Godot. Im Osten, etwa in der DDR, wurde weniger die Gottlosigkeit dieses Theaters denn vor allem die Zerstörung von Sinn kritisiert und als Zeichen bürgerlicher Dekadenz verstanden. Absurde Weltsicht schien mit der sozialistischen nicht vereinbar. Trotzdem gibt es aus dem Osten Formen absurden Theaters – man denke an die Dramatik von Slawomir Mrozeks und Václav Havel oder an das Theater des Todes von Tadeusz Kantor – die im Westen sehr erfolgreich waren. Oftmals zeugt das Absurde im Theater des Ostens von der Grunderfahrung im totalitären Regime und spiegelt die Situation des Menschen in den Strukturen eines Überwachungsstaates.
Ausgehend von diesen Beobachtungen soll in dem Forschungsseminar die Bedeutung des Absurden Theaters behandelt werden. Dabei soll das Absurde weniger als ein zeitgeschichtliches Phänomen der 1950er Jahre gelesen werden, sondern als eine Strategie, mit existentiellen Situationen und Sinnverlust umzugehen. Anhand ausgewählter Texte und Inszenierungen aus Ost und West sollen Strategien des Absurden miteinander verglichen und diskutiert werden. Dabei soll auch den Fragen nachgegangen werden, inwiefern sich im Theater des Absurden ein politischer Anspruch behauptet, welche Bedeutungshorizonte das Absurde je nach gesellschaftlicher Situation eröffnet und warum ein ostdeutscher Regisseur wie Herbert König sich auf Beckett spezialisierte.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
21.10.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.10.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.11.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.11.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.11.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.11.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.12.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.12.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.12.2015 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.01.2016 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.01.2016 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.01.2016 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.01.2016 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.02.2016 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude