Lehrveranstaltungen

S. Theatralität, Performativität und Alltagskultur: Zwischen Kunst- und Wissensproduktion: Lecture Performances

Dozent:innen: Yana Prinsloo M.A.
Kurzname: S Theatralität
Kurs-Nr.: 05.155.16_820
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur


Gabriel, Leon (2019): "Entzug und Bezug. Das Theater der Affizierbarkeit in Walid Raads Scratching on Things I Could Disavow." In: Leon Gabriel und Nikolaus Müller-Schöll (Hg.): Das Denken der Bühne. Zwischen Theater und Philosophie. Bielefeld: transcript Verlag.

Peters, Sibylle (2011): Der Vortrag als Performance. Bielefeld: transcript Verlag.

McKenzie, Jon (2001): Perform or Else. Form Discipline to Performance. London: Routledge.
 

Inhalt

Die zunehmende Popularität von Lecture Performances in den letzten 15 Jahren hat sicherlich mehrere Gründe. Sie sind flexibel gestaltbare Aktionen und entziehen sich einer konkreten/eindeutigen Definition. Es braucht meistens nur eine Person, kaum Requisiten, vielleicht eine Leinwand und einen Projektor. Der Begriff bezeichnet Vorlesungen, die ihren Inszenierungscharakter kritisch reflektieren und umfasst Performances, die wissenschaftliche Thesen (re-)produzieren oder so tun ‚als ob‘ (Lucia Rainer). Ergo handelt es sich um eine Form der Kunst und Rhetorik, die eine Verbindungslinie zwischen dem Prozess des Kunstschaffens und der analytisch-diskursiven Reflexion im Vorlesungssaal zieht. Lecture Performances können die Performativität der Wissensvermittlung sowie die (politische) Handlungsdimension von Vortragenden sichtbar machen. Sie sind eine hybride Form der Wissensproduktion und -präsentation.

Walid Raad ist Künstler, Historiker, Geschichtenerzähler, Gründer imaginärer Stiftungen und Performer in einer Person. Objektivität und Fiktionalität sind in seinen Arbeiten zwei Seiten einer Medaille: Mit Fokus auf die jüngste Geschichte seiner Heimat, dem Libanon, setzt er sich in seinen Arbeiten mit widersprüchlichen Zuschreibungen über den „Nahen Osten“ auseinander. Der (einzelne) Blick auf bestimmte Ereignisse und Orte, ist immer ‚nur‘ ein Konglomerat aus Narrativen und Bildern. In performativen Installationen, Lecture Performances, Fotografien und Dokumenten stellt er die Praxis des (Möglichkeiten-)Denkens und des gleichzeitigen Nebeneinanders von (Blick-)Perspektiven anstelle von (scheinbaren) Ontologien und Kausalitätsketten aus (Leon Gabriel). Vom 09. Februar 2022 bis zum 15. Mai 2022 präsentiert die Kunsthalle Mainz die Einzelausstellung „We Lived So Well Together“, die sich auf eine neue Werkserie des Künstlers konzentriert.

Ausgehend von der Einzelausstellung setzt sich das Seminar mit Lecture Performances auseinander. Nach einer theaterwissenschaftlichen Einordnung sollen weitere Performer*innen vorgestellt und diskutiert werden. Im dritten Themenblock der Veranstaltung wird das Paradigma einer ›Kunst des Vortrags‹ auf die Performanz von Wissen aus künstlerischer, sozialer, populärer und ökonomischer Sicht ausgeweitet (z.B. Ted Talks usw.). Wie können also durch das Performen von Wissen Grenzverschiebungen und Aneignungsprozesse zwischen Kunst, Ökonomie, Konsum und Alltag erfahrbar werden? Wie bestimmen Techniken der Performance die mediale und kulturelle Praxis der Zeugenschaft?

Im Zentrum steht die Teilnahme an der Veranstaltung „IMAGINING THE SITUATION – WIE WISSEN RE/PRODUZIERT, BEZEUGT UND PERFORMT WIRD“ mit und über den Künstler Walid Raad (Kunsthalle Mainz, 9.-11. Mai 2022). Die Teilnahme an den Vorträgen und Diskussionen ist für das Seminar obligatorisch. 

Zusätzliche Informationen

Im Zentrum steht die Teilnahme an der Veranstaltung „IMAGINING THE SITUATION – WIE WISSEN RE/PRODUZIERT, BEZEUGT UND PERFORMT WIRD“ mit und über den Künstler Walid Raad (Kunsthalle Mainz, 9.-11. Mai 2022). Die Teilnahme an den Vorträgen und Diskussionen ist für das Seminar obligatorisch. 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
25.04.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.05.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.05.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.05.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.05.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.05.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.06.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.06.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.06.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.07.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.07.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.07.2022 (Montag) 12:15 - 13:45 00 181 P5
1141 - Philosophisches Seminargebäude