Lehrveranstaltungen

MA S. Theater und Dramengeschichte: Ernst Busch, Max Reinhardt und Otto Falckenberg: Professionalisierung und Institutionalisierung der Schauspielausbildung im deutschsprachigen Raum

Dozent:innen: Hanna Maren Voss M.A.
Kurzname: S Theate&Dramengesch
Kurs-Nr.: 05.155.605
Kurstyp: Seminar
Format: online

Inhalt

Ernst Busch, Max Reinhardt und Otto Falckenberg: Diese Name kennen heute auch viele, die sich nur am Rande mit Theater beschäftigen, stehen diese doch für drei der renommiertesten staatlichen Schauspiel(hoch)schulen des deutschsprachigen Raumes - mit den genannten in Berlin, Wien und München insgesamt rund 20 an der Zahl. Breitere mediale Aufmerksamkeit haben diese öffentlichen Bildungseinrichtungen in den letzten Jahren u. a. in dokumentarischen Film- und Fernsehformaten erfahren, so z. B. in "Die Spielwütigen" (2004), "Spiel des Lebens" (2013) und "Die Prüfung" (2016). Dabei ruft die mehr oder weniger im Zentrum stehende Aufnahmeprüfung bei dem einen oder der anderen Zuschauer/in wohl Erinnerungen an die seit den 2000er Jahren äußerst erfolgreichen populär-kulturellen Castingformate wach. Die von den Schauspiel(hoch)schulen vorgenommene und mit Blick auf die Frage, welche Körper, Subjekte und 'Spielertypen' auf den deutschsprachigen Bühnen überhaupt in Erscheinung treten, folgenreiche Selektion ist jedoch wesentlich älter und zielte von Anfang an auf eine Professionalisierung und soziale Aufwertung des Schauspielberufes ab: Bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts gab es im Kontext der bürgerlichen Theaterreform- und Nationaltheaterbewegung immer wieder (aufklärerische) Ideen und Bestrebungen, die Schauspielausbildung nicht nur zu professionalisieren, sondern auch zu verstaatlichen, etwa in Form von Conrad Ekhofs im Jahre 1753 gegründeten Schauspieler-Akademie zu Schwerin, die gemeinhin als erster Versuch gilt. Doch blieb dieser wie auch alle folgenden Versuche zunächst ergebnis- bzw. erfolglos. Ab Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts und insbesondere ab den 1920er- und 1930er-Jahren lassen sich jedoch eine zunehmende Professionalisierung und Institutionalisierung der Schauspielausbildung beobachten, wobei hier nicht von einer linearen Entwicklung, sondern vielmehr von einem diskontinuierlichen Entwicklungsprozess auszugehen ist.
Doch wie kam es zu diesen Entwicklungen und welche Faktoren, z. B. wirtschaftlicher, künstlerischer, politischer oder schauspieltheoretischer Natur, haben diesen Prozess mittelbar wie unmittelbar beeinflusst? Anhand zeitgenössischer Quellen, theoretischer Schriften, einschlägiger Forschungsliteratur und aktueller Phänomene soll dieser Frage im Rahmen des Seminars mit Fokus auf das 20. und 21. Jahrhundert gemeinsam nachgegangen werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Frage nach den Möglichkeiten einer Theoretisierung der beobachteten Phänomene, wofür sich insbesondere kulturwissenschaftliche  bzw. -soziologische Ansätze eignen, etwa jene Michel Foucaults zum Dispositiv oder des Neo-Institutionalismus zu organisationalen Feldern. Weniger um berühmte Namen soll es also gehen als um eine Historiographie der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart im Sinne einer der Komplexität des Gegenstandes gerecht werdenden Institutionengeschichte.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
14.04.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
21.04.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
28.04.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
05.05.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
12.05.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
19.05.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
26.05.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
02.06.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
09.06.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
16.06.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
23.06.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
30.06.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
07.07.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online
14.07.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 Online