Lehrveranstaltungen

S. Theorie und Ästhetik: Spiel und Arbeit

Dozent:innen: Verena Caspers M.A.
Kurzname: S Theorie & Ästhetik
Kurs-Nr.: 05.155.16_530
Kurstyp: Seminar

Inhalt

„Die Vernunft ist in der Tat das Gegenteil des Spiels. Sie ist die Grundlage einer Welt, die das genaue Gegenteil des Spiels ist: der Arbeitswelt.“1 

Unter Bezugnahme auf Hegels Herr-Knecht-Figur versteht Georges Bataille das Spiel als souverän und die Arbeit als Knechtung, es handelt sich um diametral verschiedene, einander ausschließende Kategorien. Dieser kompromisslose Gedanke bildet einen Ausgangspunkt der theoretischen Überlegungen dieses Seminars, wenngleich der theaterwissenschaftliche Rahmen der Veranstaltung die Erfordernis einer weiter reichenden Diskussion der Begriffe „Spiel“ und „Arbeit“ deutlich nahelegt.

Denn im Bereich des Theaters fallen Spiel und Arbeit mehr als sonst irgendwo ineinander und nicht nur Schauspieler*innen betreiben (in diesem Fall buchstäblich) mit dem Spiel ihren Broterwerb. Diese enge Verflechtung ist keineswegs ein neues Phänomen, dennoch aber keineswegs erschöpfend untersucht. Ein besonderes Augenmerk gilt den Entwicklungen der rezenten Vergangenheit und Gegenwart, denn wenn das Theater als Kunst und mehr noch als andere Künste von Alters her besonders intensiv – und ruhmreich – mit dem Spiel verknüpft ist, so hat das Theater als Institution in jüngerer Zeit den Ruf, besonders intensiv – und wenig ruhmreich – mit der Arbeit liiert zu sein. Es lohnt sich somit insbesondere mit Bezug auf die aktuelle Theaterlandschaft, Produktions-, d. h. Arbeits- und Spielverhältnisse, ins Auge zu fassen.

Neben historisch-theoretischer Begriffsdifferenzierung und diskursanalytischer Annäherung an theatrale Produktionsbedingungen enthält das Seminar auch einen aufführungsbezogenen Anteil, denn zahlreiche Theatertexte und -inszenierungen der Gegenwart – zu denken wäre hier an Kathrin Rögglas wir schlafen nicht und Normalverdiener, an Sibylle Bergs Hauptsache Arbeit!, Projekte von Rimini Protokoll wie z. B. Sabenation – Go Home & Follow the News oder Gob Squads Performance Work, um nur einige zu nennen – befassen sich mit dem Thema Arbeit. Hier ist die Frage, inwiefern eine selbstreflexive Auseinandersetzung mit den eigenen Spiel- und Arbeitsbedingungen stattfindet, von besonderem Interesse.



1 Georges Bataille (2001): „Spiel und Ernst“, in: Gerd Bergfleth (Hrsg.): Die Aufhebung der Ökonomie. München: Matthes & Seitz. (Batterien 22), S. 303–338, hier: S. 320.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.10.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.10.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.10.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.11.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.11.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.11.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.11.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.12.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.12.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.12.2019 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.01.2020 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.01.2020 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.01.2020 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.01.2020 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.02.2020 (Mittwoch) 12:15 - 13:45 01 423 P103
1141 - Philosophisches Seminargebäude
12.03.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 01 481 P109a
1141 - Philosophisches Seminargebäude