DFG-Projekt: Theater zwischen Reproduktion und Transgression körperbasierter Humandifferenzierungen

DFG-Projekt: "Theater zwischen Reproduktion und Transgression
körperbasierter Humandifferenzierungen" (2016-2020)

Leitung: Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Teilprojekt der DFG-Forschergruppe 1939 „Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung“

Das Projekt untersucht das paradoxe Spannungsverhältnis von Theater zwischen Reproduktion und Transgression körperbasierter Humandifferenzierungen im Gegenstandsbereich des gesamten, die Institution des deutschen Sprechtheaters alltäglich re/produzierenden Praxiskomplexes – bestehend aus Schauspielschulen, Künstlervermittlungen, Theaterhäusern und Zuschauer/innen. Hinsichtlich des Phänomenbereichs interessieren dabei weiterhin Humandifferenzierungen nach Geschlecht und Ethnizität, jedoch in ihrem Zusammenspiel mit anderen körperbasierten Humandifferenzierungen wie (Spiel-)Alter, Behinderung und Attraktivität. Auf der Bühne sollen diese körperlichen Differenzmarkierungen schauspielerisch überwindbar werden. Jenseits dieses Transgressionsversprechens der schauspielerischen Praxis werden individuelle körperliche Merkmale im Theater jedoch nicht professionell übersehen, sondern stellen vielmehr zentrale Merkmale der funktionalen Anforderung im Rahmen von habitualisierten Praktiken der Einstellung, Besetzung und Darstellung auf Seiten der produzierenden Akteure im Theater dar. Über die kontextuelle Kontingenz von Geschlecht und Ethnizität in der Situation der Aufführung hinaus, untersucht das Projekt daher die Institution des deutschen Sprechtheaters in vergleichender Perspektive auf solche Bedingungskonstellationen hin, unter denen Differenzen bei der Produktion von Kunst und Künstlern überwunden und hervorgebracht werden.